Im Paradies der Kleidung

Kleidung verkommt zur Konsumware – und trägt so entscheidend zu einem großen ökologischen Fußabdruck bei. Doch es gibt tolle Möglichkeiten, das zu umgehen und trotzdem chick zu sein 🙂

Taschen

Meine Lieblingsschuhe habe ich mir vor vier Jahren gekauft. Es war kurz nach dem Abi, ich hatte gerade angefangen mein eigenes Geld zu verdienen und noch nie mehr als hundert Euro für ein Paar Schuhe ausgegeben. Aber diesen schwarzen Lederstiefelchen konnte ich einfach nicht wiederstehen… Stolz mit der Schuhschachtel zu Hause angekommen, habe ich die Zulassungsbescheide für meine beiden Studiengänge im Briefkasten gefunden. Seitdem bringen die Schuhe mir Glück. Und sie haben eine Geschichte.

Schlechte Ökobilanz durch zu viele Klamotten?

Leider ist das wohl eher die Ausnahme. Erschreckend viele Kleidungsstücke werden nur gekauft, um dann kaum getragen und schnell weggeworfen zu werden. Das zählt vor allem für Schuhe. Die werden meist schon nach einem Jahr aussortiert. Das und weitere Daten gehen aus einer Studie zum Umgang mit Kleidung von Greenpeace hervor.

Kleidung kann einen beträchtlichen Teil zu einem zu großen ökologischen Fußabdruck beitragen. Sie haben lange Lieferwege, brauchen viele Ressourcen (z.B. Wasser in der Produktion von Baumwolle), werden mit Chemikalien behandelt, in der Herstellung oft gewaschen und viel zu oft unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt.

Schuld daran ist unter andem die große Nachfrage nach billigen Klamotten. Dabei muss man nicht mitmachen.

Nachhaltige Lösungen für den Kleiderschrank

Einfach weniger kaufen: Auf Spontankäufe kann man verzichten wenn man weiß, wonach man sucht. Brauche ich wirklich das elfte schwarze Oberteil, die sechste Jeans oder den dritten Wintermantel? Und selbst wenn: Passt das dann auch zu den anderen Sachen in meinem Schrank oder müsste ich den komplett neu ausstaffieren?

Dinge länger tragen: Ich investiere lieber einmal in Qualität, die dann hält, als in vier verschiedene Paar Schuhe. Wenn ich mehr Geld für etwas ausgebe, weiß ich es auch mehr zu schätzen.

Kaputt ist nicht kaputt: Auf Dauer entwickeln viel Kleidungsstücke ein paar Macken – einen lockeren Knopf oder eine offene Naht kann man schon auch mal nähen. Wenn man seine Sachen auch noch pflegt – zum Beispiel Lederschuhe regelmäßig putzt – halten sie umso länger!

Der Kleider-Kreislauf: Klar gefallen einem manche Sachen auch einfach nicht mehr. Sie müssen deswegen aber nicht in der Mülltonne landen. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten, Kleidung, Schuhe oder Taschen ‚im echten Leben‘ oder online weiterzuverkaufen, zu tauschen oder zu spenden. Und auf solchen Plattformen kann man sich auch Nachschub für den eigenen Schrank besorgen…

Second Hand kann nämlich echt chick sein 😀

Flohmarkt.JPG

Gerade jetzt ist ja wieder Basar-Saison… Ich war vor zwei Wochen bei meinem Lieblingsbasar in Allach und habe für sage und schreibe 120 Euro eingekauft – aber das hätte ich allein für die Winterjacke neu gezahlt! Stattdessen habe ich noch eine Herbstjacke, einen Schal, Schuhe, zwei Hosen, ein paar Oberteile und eine Tasche gekriegt. War das zu viel? Keine Ahnung – dafür wird aussortiert, und der Umwelteinfluss ist deutlich geringer als wenn man sich die Sachen neu kauft. Sogesehen… 🙂

Signatur Grünes Element

3 Gedanken zu “Im Paradies der Kleidung

  1. Pingback: Konsumfasten: 7 Wochen nichts mehr kaufen | Grünes Element

  2. Hey 🙂
    Seitdem ich vor etwa zwei Jahren eine Dokumentation über die Herstellung von Jeans gesehen habe, habe ich meinen Kleiderkauf komplett umgestellt. Weniger, wenn dann 2nd Hand oder Fair Produziert. Alte Sachen von Mama, Papa und Oma können auch echt gut aussehen, kannst du ja noch in deine Liste aufnehmen!
    Anna xx

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar