Nachhaltig backpacken – Vorbereitungen

Für mich steht ein großes Abenteuer bevor: Vier Monate Backpacking in Neuseeland! Natürlich möchte ich auch während meiner Reise möglichst umweltfreundlich und nachhaltig unterwegs sein. Doch nachhaltiges Reisen beginnt schon weit vor dem Abflug: Bei den Vorbereitungen. Hier erzähle ich, wie ich schon im Vorhinein versuche, meine Backpacking-Tour möglichst umweltfreundlich zu gestalten.

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Nachhaltiges Travelset (von links oben im Uhrzeigersinn): 1. Box, 2. Plastikbecher, 3. DrySack, 4. Besteck, 5. Edelstahlstrohhalm, 6. Haarseife, 7. Wäscheseife, 8. Lippenpflege, 9. Creme im Glas, 10. Beutel für Obst, 11. Jutebeutel

Der WorldOvershootDay 2016 hat mich extrem für den Verbrauch von Ressourcen sensibilisiert. Seither versuche ich, so wenig wie möglich neu zu kaufen und stattdessen alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen, um meinen Teil dazu beizutragen, den WorldOvershootDay wieder nach hinten zu schieben. Alle Infos über meine Idee gibt es hier.

Die verschiedenen Schritte, um mit weniger Ressourcenverbrauch und damit auch mehr Zero Waste zu leben, visualisiert die Buyerachy of Needs. Aus urheberrechtlichen Gründen darf ich die Grafik nicht einfach hier reinstellen, aber zum Beispiel hier kann man sie sehen. Die Pyramide zeigt, welche Optionen es gibt, bevor man Dinge tatsächlich kaufen muss. Von der besten bis zur schlechtesten Möglichkeit sind das: Use what you have, borrow, swap, thrift, make und buy. Übertragen auf mein Reiseequipment:

Use what you have

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Nur einige Dinge, die ich schon besessen habe und für die Reise wiederentdeckt habe.

Natürlich sind die meisten Dinge, die ich mitnehmen, schon vorher in meinem Besitz gewesen. Klamotten, Badartikel, Schlafsack, Schuhe, die meisten Accesoires – eben alles, was man im normalen Leben auch braucht. Einige Gegenstände wollte ich eigentlich kaufen, wie diese stylischen Edelstahlbecher oder ein cooles Campingbesteck. Alternativen habe ich dann in meinem Haushalt gefunden: Ein ganz normales Besteck reicht auch, Abspültücher hab ich selbst und muss keine neuen kaufen. Edelstahlbecher wären vielleicht besser, weil plastikfrei, aber ihre Herstellung benötigt viele Ressourcen. Deswegen habe ich mich für die uralten, schon so oft wiederverwendeten und damit unglaublich nachhaltigen IKEA-Plastikbecher entschieden. Schon wieder Geld gespart 🙂

Borrow

Der größte Camper war ich noch nie, deswegen bekomme ich einiges an Ausrüstung geliehen: Eine Isomatte, einen Campingkocher oder Campinggeschirr, um nur einige Beispiele zu nennen. Mir wurde vieles einfach so angeboten, aber nachfragen bei Freunden und Familie hilft immer.

Swap, Thrift & Make

Hier gibts eher wenig zu berichten. Ich erinnere mich nicht, etwas gebraucht gekauft zu haben, außer ein Buch. Das Buch kommt wiederum als Tauschware mit, weil es in Neuseeland wohl viele Bücherschränke geben soll. Getauscht und selbst gemacht habe ich nichts, ich werde aber einige meiner Sachen bei Freunden lassen, damit die sie weiter benutzen können, während ich unterwegs bin.

Buy

Jetzt gehts los: Gekauft habe ich tatsächlich einiges. Hier einige Beispiele:

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Diese Einkäufe sind notwendig, aber aus Plastik und Einweg. Trotzdem geht für mich z.B. Zahnhygiene absolut vor, auch wenn dabei Plastikmüll entsteht.

Einkäufe, mit denen ich nicht so glücklich bin, sind größtenteils aus Plastik und Einweg. Die Tüten werde ich brauchen, um alles mögliche gegen Regen zu schützen und nur Mehrweg-Verpackungen zu kaufen wäre einfach zu teuer. Gesunde Zähne sind mir dann auch einfach wichtiger als das Vermeiden von etwas Plastikmüll durch Interdentalbürsten.

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Haarseife und Rasierseife sind Alternativen zu Shampooflaschen und Rasierschaum. Die Wäscheseife wird ein Waschmittelersatz. Das Messer sieht qualitativ sehr hochwertig aus, war in Papier verpackt und hat nur ein winziges Plastikteil.

Andere Käufe freuen mich dagegen sehr, weil sie hoffentlich meine Reise nachhaltiger gestalten. Haarseife und Rasierseife sind plastikfreie, praktische und platzsparende Alternativen zu Shampooflaschen und Rasierschaum. Die Wäscheseife wird als Waschmittelersatz einem Härtetest unterzogen und ist umweltfreundlich, weil sie anders als Waschmittel keine Tenside erhält. Das Messer sieht qualitativ sehr hochwertig aus, ist hoffentlich langlebig, war in Papier verpackt und hat nur ein winziges Plastikteil.

Neben dem nachhaltigen Einkaufen vor der Reise geht es auch darum, intelligent zu packen, um auch unterwegs umweltschonend handeln  zu können.
Ein erster Schritt ist es, nur das Nötige an Gepäck dabei zu haben. Das spart neben unnötigen Einkäufen auch Gewicht im Flugzeug, Auto und jedem weiteren Transportmittel. Von meinem doch umfangreichen Schminktisch habe ich nur eine Sache mitgenommen, nämlich eine ganz normale Creme.
Ich habe hier einige Dinge nochmal aufgelistet, die mir unterwegs bei einem nachhaltigen, umweltfreundlichen und müllfreien Reisen helfen sollen:

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Nachhaltiges Travelset (von links oben im Uhrzeigersinn): 1. Box, 2. Plastikbecher, 3. DrySack, 4. Besteck, 5. Edelstahlstrohhalm, 6. Haarseife, 7. Wäscheseife, 8. Lippenpflege, 9. Creme im Glas, 10. Beutel für Obst, 11. Jutebeutel

1.) Eine kleine Plastikbox zum Transportieren von Nahrungsmittel und Aufbewahren von Essensresten. 2.) Plastikbecher, um Einwegbecher vermeiden zu können. 3.) Ein Mehrweg-Wasserschutz, in dem zumindest die wichtigsten Sachen trocken bleiben. 4.) Eigenes Besteck spart Plastik-Einweg-Besteck. 5.) Strohhälme sind eine der häufigsten Müllsorten im Meer. Das vermeidet man mit Mehrweg-Hälmen aus Edelstahl. 6.) Haarseife braucht keine Shampooflasche und kann nicht auslaufen. 7.) Wäscheseife wäscht nachhaltig ohne Tenside. 8.) Lippenpflege ohne Plastikverpackung. 9.) Eine kleine Portion Creme im Glasbehälter. Sie kann auch nicht auslaufen und mehr brauche ich auch nicht. 10.) Ein kleiner Beutel für loses Obst oder Gemüse. 11.) Ein großer Jutebeutel zum Einkaufen. Neuseeland ist berühmt-berüchtig für großen Plastiktütenverbrauch.

Hoffentlich habe ich ab und an Gelegenheit zu berichten, wie meine nachhaltige Backpacking-Tour so läuft.

Franziska
Signatur Grünes Element

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4 Gedanken zu “Nachhaltig backpacken – Vorbereitungen

  1. Pingback: Backpacking – Meine Not-To-Pack-Liste | Grünes Element

  2. Ich weiß, dass das jetzt etwas mehr Gepäck erfordert, aber ich würde noch eine Dose für die Seifen mitnehmen. Nachdem du sie verwendet hast werden sie nass sein und so willst du sie ja nicht in deinen Rucksack tun.
    Man kann theoretisch auch jedes Mal ein Stückchen abschneiden, aber das funktioniert meiner Erfahrung nach nicht so gut, du bekommst nie so viel wie du wirklich brauchst….am Ende hast du doch noch ein Stück übrig oder es reicht nicht und du musst nochmal schneiden. Einmal ist mir die Seife beim Schneiden sogar zersplittert. Ich wasch mich am liebsten immer mit dem ganzen Block.
    Mich würde interessieren wie du das vor hast zu lösem

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