Heute haben wir gleich fünf Anleitungen zur Weiterverarbeitung von Zeitungspapier für euch zusammengestellt! Wer häufig Zeitungen kauft oder eine abonniert hat, kann das Papier ganz einfach noch einmal verwenden: Zum Beispiel als Mülltüte, Anzuchttopf, Pflanzschale oder Geschenkverpackung. Das Recyclen von Zeitungspapier spart zum einen Müll, zum anderen muss man weniger Dinge neu kaufen. Anzuchttöpfe aus Plastik oder Torf werden damit überflüssig. Hier gibt es jetzt fünf Schritt-für-Schritt-Anleitungen für das Upcycling von Zeitungen für zwei verschiedene Geschenkverpackungen, eine Pflanzschale, Anzuchttöpfe in verschiedenen Größen und eine Mülltüte.
Links Pflanzschale, oben Mülltüte, Mitte Gerade Tüte, Mitte und rechts Anpflanztopf, unten ein Geburtstagsgeschenk.
Von meinem letzten Forschungsprojekt war noch ein riesiger Stapel Zeitungen übrig, den ich jetzt zumindest teilweise weiterverarbeitet hab. Für die Anleitungen braucht man nur die Zeitungen, manchmal etwas Kleber und einmal ein Band.
Geschenkverpackung
Ein leichter Anfang: Geschenkpapier durch Zeitungspapier ersetzen. Das macht zwar auf den ersten Blick nicht so viel her, kann aber persönlich gestaltet werden. Außerdem können auch große Geschenke einfach eingepackt werden und günstig ist es natürlich auch 😉
Geburtstagsgeschenke 😀 Buntes Klebeband aus Reispapier ist toll zum Verzieren.
Gerade Tüte – auch für Geschenke
Die gerade Tüte ist ewas aufwändiger. Sie kann einfach so als Aufbewahrung, Mülltüte oder als Geschenkverpackung verwendet werden. Die Idee dazu kommt von hier. Dafür braucht man eine Doppelseite von einer Zeitung oder Illustrierten, Kleber und für die Geschenkverpackung ein schönes Band. In der Galerie findet ihr die Schritt-für-Schritt-Anleitung: Einfach auf das erste Bild klicken und dann alle durchschauen. Als Geschenkverpackung sollte man natürlich etwas mehr Mühe investieren als für eine Mülltüte und sie beschriften, anmalen, mit Stickern oder anders verzieren.
Für die gerade Tüte wird die Doppelseite einer Zeitung oder Zeitschrift von beiden Seiten in die Mitte gefaltet. Die Kanten müssen sich dabei in der Mitte überschneiden.
Die untere Kante wird hochgeklappt.
Die untere Kante wird wieder nach unten geklappt und die Ecken bis zur Falz gefaltet.
Die Ecken werden wieder geöffnet und nach innen gefaltet.
Die Ecken werden nach innen gefaltet. Jetzt werden die Kanten beide nach innen geklappt.
Die Außenkanten werden nach innen gefaltet.
Die Unterseite der Tüte wird zusammengeklebt.
Die Überlappung in der Länge muss auch noch geklebt werden.
Die einfache gerade Tüte ist jetzt fertig – als Mülltüte oder zum Aufbewahren.
Wer die Tüte in eine Geschenktüte verwandeln will, kann sie jetzt noch verzieren. Zugegeben, das geht noch schöner 😉
Der obere Rand der Tüte wird jetzt auch umgeknickt.
Beide Lagen werden gelocht oder mit einer Schere durchgebohrt, wenn man mehr Abstand zum Rand braucht.
Durch die Löcher wird ein Band gezogen und zu einer Schleife gebunden 🙂 Fertig ist die Geschenktüte! Zugegeben, die Verzierungen könnten kunstvoller sein, aber es ist ein Anfang 😉
Pflanzschale
Die Herstellung der Pflanzschale sieht komplizierter aus, als sie ist. Es entsteht eine Schale mit großer Bodenfläche, die für Kresse oder Sproßen gut geeignet ist. Die Größe kann variieren. Bei einem DIN-A4Blatt als Grundlage hat man ca. eine Handfläche als Grundfläche, bei einem ganzen Zeitungsbogen deutlich mehr. Zur besseren Stabilität und verringerten Wasser-Durchlässigkeit sollte man zwei Blätter Zeitungspapier übereinander verwenden.
Für die Pflanzschale nimmt man zwei Lagen Zeitungspapier und schneidet sie zu einem Quadrat.
Es entsteht ein Kreuz. Die Faltlinien sind angemalt, damit man sie besser erkennen kann.
Die Ecken werden zu einem Paket gefaltet und wieder geöffnet.
Dieses Muster entsteht.
Jedes Eck wird jetzt einmal auf die oberste gegenüberliegende Linie gefaltet und geöffnet.
Es werden immer mehr Kästchen!
Zuletzt noch jedes äußere Eck einmal umklappen und wieder öffnen.
Jetzt werden die Ecken auf zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils zwei Kästchen tief eingeschnitten.
So sollen die Einschnitte dann aussehen. Das Gleiche noch einmal auf der gegenüberliegenden Seite.
Das mittige Quadart (blau angemalt) wird mit Kleber bestrichen.
Die nicht eingeschnittenen Ecken werden jetzt auf die Mitte gefaltet. Die Spitzen bleiben kleben, die Seiten werden hochgefaltet.
Die äußeren Enden der hochgefalteten Seiten werden zueinander geklappt. Das zungenförmige Ende oben wird über diese beiden Ende geklappt und in der Mitte festgeklebt. Das selbe auf der anderen Seite.
Eine große Pflanzschale für weit streuende Samen wie Sproßen ist fertig!
Anzuchttöpfchen
Die Faltanleitung für die Anzuchttöpfe kommt von Gardena, wer eine Videoanleitung braucht, findet sie hier. Sie können in ganz verschiedenen Größen gefaltet werden, sind aber alle nicht sonderlich stabil. Am besten halten die Töpfe, wenn man sie dicht an dicht in eine eckige Schale oder Auflaufform stellt. Das ist sowieso nötig, damit nicht alles nass wird, sollte Wasser auslaufen. Sobald die Pflanzen groß genug zum Auspflanzen sind, haben die Wurzeln entweder schon den Boden des Bechers durchstoßen, oder der Boden wird vorsichtig abgeschnitten und der Rest des Topfes mit eingepflanzt. Das Zeitungspapier ist für die Pflanzen und den Boden unbedenklich.
Für den Anzuchttopf wird ein DIN-A4 Blatt zweimal gefaltet. Die zweite Faltung wird wieder geöffnet, das Blatt soll jetzt mit der geschlossenen Seite nach unten da liegen.
Die linke Seite wird geöffnet und wie im Bild gefaltet, damit ein Dreieck sichtbar ist. Die Faltung wird wieder geschlossen.
Die geschlossene Falte sieht so aus.
Das selbe wird auf der rechten Seite gemacht. Dann hat man ein ganzes Dreieck.
Die obere Schicht Papier wird auf jeder Seite an die Mittelfalz gefaltet
Die neue Außenkante wird genauso nach innen gefaltet.
Das Papier umdrehen und genauso falten. Jetzt beginnt der knifflige Teil: Der zukünftige Topf muss auseinandergezogen werden, damit ein glatter Boden entsteht.
Wenn der Boden einigermaßen stabil ist und alles nach einem Topf aussieht, werden die nach überstehenden Ränder nach innen geknickt und in den Topf gefaltet.
Fertig! Ein toller Anzuchttopf 🙂
Das kleinere Anzuchttöpfchen ist aus einem DIN-A5 Blatt, das andere war etwas größer als DIN-A4.
Mülltüte
Last but not least eine einfache Mülltüte für Bioabfall oder Restmüll. Für sie braucht es noch nicht einmal Kleber, sie wird einfach ineinandergesteckt. Die Idee kommt von Smarticular, die die Tüte auch als Einkaufstasche empfehlen. Dafür muss sie aber wirklich gut gefaltet werden, ich habe das Gefühl, dass sie nicht stabil genug dafür ist. Außerdem ist sie nicht verschließbar. Die Druckerfarbe wäre nach Smarticular auch im Kontakt mit Lebensmitteln ungefährlich.
Für die Mülltüte werden zwei oder drei Lagen Zeitungspapier aufeinandergelegt und zu einem Quadrat geschnitten.
Das Papier wird zu einem Dreieck gefaltet. Dann wird eine der spitzen Ecken auf die gegenüberliegende Seite geklappt. Der Winkel bestimmt die Größe der Tüte. Die untere Seite (Fingerzeig!) wird später der Boden des Beutels sein.
Das Papier wird umgedreht, auf der Rückseite wird die andere Spitze genaus gefaltet.
Auf der oberen Seite werden die beiden Lagen getrennt. Sie werden jeweils gefaltet und in die seitlichen Spitzen gesteckt.
Die obere Spitze ist jetzt in der Seite verschwunden. Auf der Rückseite wird gleich verfahren.
Die Mülltüte ist auch geschafft!
Viel Spaß beim Ausprobieren, Basteln und Müll vermeiden!
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Ich kann mich erinnern, als wir Kinder waren haben wir mal zu Weihnachten unsere Geschenke mit Zeitungspapier verpackt-der Umwelt zuliebe. Das fand mein Papa ganz schrecklich. Heute sind so Aktionen „normal“ geworden, die Leute offener für diese Dinge, was ich echt super finde!!!!! Weiter so, gesunde, Umweltfreundliche und Faire Ideen braucht die Welt!
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Ja, ganz oft muss man nur an die „guten alten“ Zeiten zurückdenken. Viele Ideen waren einfach schon lange da und müssen nur wiederentdeckt werden, und umso schöner wenn sie dann auch ankommen 🙂
Vor allem mit Kindern kann man das Zeitungspapier ja dann noch anmalen, mit Kartoffeln bedrucken oder verzieren, dann siehts auch echt schön aus und kommt auch noch von Herzen 🙂
Alles Liebe, Franziska
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